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03.10.2023
News

Eine frühzeitige Planung des Heizungsersatzes ist wichtig

Vielleicht haben Sie davon schon gehört, dass sich durch die hohe Nachfrage der Einbau von Heizsystemen mit erneuerbaren Energien verzögern kann. Lesen Sie hier, wie die Gebäudebranche diesem Umstand begegnet und was das für den Ersatz Ihrer Heizung bedeuten könnte.

Bis 2050 sollen sämtliche Gebäude mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Jedes Jahr müssen dafür rund 40’000 Öl-, Gas- und Elektrodirektheizungen ersetzt werden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sind die Marktakteure entsprechend stark gefordert.

Schneller Umstieg auf erneuerbare Energie braucht zusätzliche Fachkräfte
Von Jahr zu Jahr werden mehr Heizsysteme auf erneuerbare Energien umgerüstet. Eine Erhebung des schweizerischen Verbands für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik GebäudeKlima Schweiz zeigt, dass 2022 die Anzahl neu installierter fossiler Heizsysteme gegenüber dem Vorjahr um mehr als einen Drittel zurückging, hingegen schweizweit rund ein Viertel mehr Wärmepumpen verbaut wurden. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort und beschleunigt sich. Dafür wollen Bund, Kantone und Branche rasch neue Fachkräfte gewinnen, die die Heizungen ersetzen und die neuen Systeme warten können.

Christoph Schaer, Verbandsdirektor von suissetec

Herausfordernde Suche nach Mitarbeitenden
Neue Fachkräfte zu gewinnen ist kein leichtes Unterfangen. Die Anzahl offener Stellen ist zurzeit deutlich höher als die Anzahl Personen, die eine entsprechende Anstellung suchen. Zudem ist es anspruchsvoll, ausreichend Nachwuchs zu finden. Diese Entwicklungen spürt auch der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäude­technikverband suissetec. «Die Mitarbeitendenzahlen sind zwar stabil, jedoch ist die Nachfrage stark angestiegen. Daher könnte die Branche viel mehr machen, wenn sie mehr gute Fachleute hätte», erklärt Verbandsdirektor Christoph Schaer. Das Werben um zusätzliche Fachkräfte sei für die Betriebe eine Herausforderung. Zudem fänden Stellenwechsel grösstenteils innerhalb der Branche statt. «Quereinsteiger aus anderen Branchen sind selten», sagt Konrad Imbach, Geschäftsführer von GebäudeKlima Schweiz.

Konrad Imbach, Geschäftsführer von GebäudeKlima Schweiz

Fachverbände und EnergieSchweiz engagieren sich für mehr Fachkräfte
GebäudeKlima Schweiz und die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz haben aufgrund der hohen Nachfrage ihr Aus- und Weiterbildungsangebot auf verschiedenen Ebenen ausgebaut. So wird seit August 2023 monatlich ein Quereinsteiger-Kurs Wärmepumpen angeboten. Dieser richtet sich vor allem an bestehende Servicefachkräfte im Bereich der fossilen Heizsysteme, die ihr Fachgebiet mit Blick auf die Zukunft erweitern möchten. Auch suissetec hat Massnahmen beschlossen, um der hohen Nachfrage zu begegnen. «suissetec macht seit vielen Jahren Image- und Nachwuchskampagnen, um die jungen Menschen von den hervorragenden Perspektiven einer Berufslehre und ganz besonders von der Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit der Gebäudetechnikberufe zu überzeugen», sagt Christoph Schaer. Zudem werden umfangreiche Aus- und Weiterbildungsprogramme angeboten, um die Fachkräfte in der Branche zu halten. Darüber hinaus lancierte EnergieSchweiz 2021 in Kooperation mit diversen Branchenverbänden und Bildungsanbietern die Bildungsoffensive Gebäude. Mit 32 Massnahmen sollen neue Fachkräfte gewonnen werden. Beispielsweise soll der Nachwuchs gefördert, die Kompetenzen mit entsprechenden Weiterbildungen gesteigert und dafür gesorgt werden, dass das Image der einzelnen Berufe verbessert wird.

Planen Sie frühzeitig Ihren Heizungsersatz
Für die Kundschaft bedeutet die hohe Nachfrage, dass ein Heizungsersatz frühzeitig geplant werden sollte. «Je nach Anlagentyp und Anlagegrösse dauert es heute vier bis sechs Monate, bis ein Heizungsinstallateur die Heizung einbauen kann, sagt Konrad Imbach. Lieferverzögerungen bei Wärmepumpen, wie es 2022 noch der Fall war, wurden durch den Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten u.a. in Deutschland und Italien begegnet und sind kaum mehr ein Problem. «Der Flaschenhals liegt im Moment eher bei der Kapazität der Installationsfirmen», so Imbach. Zu beachten ist dabei auch, dass der Einbau eines neuen Heizungssystems aufwendiger ist, als wenn die Heizung durch das gleiche System ersetzt wird. Deshalb rät der Experte dazu, sich frühzeitig um die Planung der Heizungssanierung zu kümmern und am besten mit einer Impulsberatung «erneuerbar heizen» zu starten.

Die Impulsberatung «erneuerbar heizen» ist kostenlos für den Ersatz einer Wärmeerzeugungsanlage, die älter als 10 Jahre ist und als Hauptheizung für die Raumwärme dient – unabhängig von der Gebäudekategorie und dem Energieträger des alten Wärmeerzeugers. Die Impulsberaterin oder der Impulsberater besichtigt das Gebäude und berät vor Ort über die Möglichkeiten, wie die Heizung ersetzt werden kann. Das erleichtert die Wahl des passenden, erneuerbaren Heizsystems für die Liegenschaft und ermöglicht die frühzeitige Planung des Ersatzes.

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Roland Altwegg, Raiffeisen Schweiz, Leiter Departement Produkte und Investment Services und Leiter Bereich Neue Geschaeftsmodelle und Oekosysteme
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