Hohe Stromkosten gehören hier bald der Vergangenheit an: Nach einer Impulsberatung «erneuerbar heizen» beschloss der Eigentümer der beiden Mehrfamilienhäuser in Fraubrunnen (BE), die elektrische Fussbodenheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu ersetzen. Wir waren bei der Montage des Geräts dabei.
880 Kilogramm – so schwer ist die Wärmepumpe, die in den beiden Mehrfamilienhäusern an der Solothurnstrasse 22/24 in Fraubrunnen künftig für die Raumwärme sorgen wird. Auf dem Vorplatz des Nachbarhauses steht ein Pneukran bereit, der das gute Stück auf die bereits vorbereiteten Betonsockel heben wird. Ohne viele Worte zu verlieren weist Mendrit Dakaj, Projektleiter Heizung der ASR Haustechnik AG, das Team an loszulegen. Man merkt: Dieser Auftrag ist Routine für die Profis. Im Nu ist die Wärmepumpe am Haken des Krans festgemacht. Und schon schnellt der Kasten in die Höhe. Der Kran trägt die Wärmepumpe über einen Baum hinweg hinter das Haus und senkt sie dort wieder ab. «Jetzt langsam runter», sagt einer der Arbeiter über das Funkgerät zum Kranführer, während er die Heizung in die finale Position dreht. Schon wenige Minuten nach dem «Go» des Projektleiters steht die Wärmepumpe auf dem Sockel.
Ende der Sanierung in greifbarer Nähe
«Es ist richtig gut gelaufen», sagt Mendrit Dakaj zufrieden. Das 31,7 Kilowatt starke Herzstück der Sanierung steht. Und für den Projektleiter rückt das Ende der Arbeiten in greifbare Nähe. Die Planung des Heizungswechsels wurde im November begonnen. Mitte Mai wurde die alte elektrische Fussbodenheizung entfernt. Anschliessend wurden in den acht Wohnungen Radiatoren und Leitungen installiert. Jetzt – Mitte Juli – erfolgen noch die letzten Montagearbeiten. «Wir bringen gleich den Wärmespeicher in den Keller. Zum Schluss müssen Wärmepumpe und Wärmespeicher noch angeschlossen werden», sagt Dakaj. Ab dann werden die Mehrfamilienhäuser mit erneuerbarer Energie beheizt.
Eine gute Tat
Der Eigentümer der beiden Häuser freut sich, dass die Häuser auf erneuerbare Heizenergie umgestellt werden. «Bestehende Elektrodirektheizungen müssen im Kanton Bern bis zum 1. Januar 2032 ersetzt werden. Da ich aber nicht bis dahin warten wollte, bin ich den Heizungsersatz frühzeitig angegangen», sagt er. Im Gespräch mit dem Heizungstechniker wurde er auf die kostenlose Impulsberatung «erneuerbar heizen» aufmerksam gemacht, die er daraufhin beanspruchte. Der Impulsberater zeigte auf, welche Systeme für den Heizungsersatz infrage kommen und mit welchen Kosten ungefähr zu rechnen wäre. Die Empfehlung des Impulsberaters: eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Dank der fachmännischen Beratung fiel dem Eigentümer die Entscheidung leicht. Und heute ist er sehr zufrieden mit seiner Wahl: «Mit der Wärmepumpe tun wir etwas Gutes für die Umwelt. Und die Mieterinnen und Mieter profitieren von tieferen Heizkosten.»
Sanierung in bewohntem Zustand
Schon wenige Tage nach der Lieferung der Wärmepumpe und des Wärmespeichers ist die Heizung einsatzbereit.Indem in allen Räumen Radiatoren angebracht wurden, fiel die Sanierung wesentlich unkomplizierter aus, als wenn eine neue Fussbodenheizung hätte eingebaut werden müssen. Die Wohnungen konnten dadurch sogar in bewohntem Zustand saniert werden. «Natürlich hatten wir so eine Weile lang Baulärm, aber die Arbeiterinnen und Arbeiter haben viel Rücksicht auf uns genommen», sagt eine Mieterin. Zudem hatten die Häuser seit Beginn der Arbeiten keine Heizung. Damit auf eine Übergangsheizung verzichtet werden konnte, wurde die Sanierung auf die warmen Monate gelegt. Die Mieterin zieht ein positives Fazit zur Heizungssanierung: «Die Energiekosten waren immer enorm hoch. Da gibt es jetzt eine deutliche Verbesserung.»