Bereits zum dritten Mal organisierte die Gemeinde Glarus in Ennenda gemeinsam mit dem Verein Energieallianz Linth einen Informationsanlass zum Thema «erneuerbar heizen». Die Gemeinde hat ein grosses Interesse daran, ihre Bevölkerung über die Erzeugung von Raumwärme mit erneuerbarer Energie zu informieren. Denn 2021 nahm die Bevölkerung des Kantons Glarus ein neues Energiegesetz an, welches unter anderem festhält, dass beim Ersatz des Wärmeerzeugers in bestehenden Bauten mit Wohnnutzung ein Wärmeerzeuger ohne CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen eingebaut werden muss, sofern dies technisch möglich ist. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer wechseln seither auf Heizungen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Diverse Gründe für Besuch des Events
Die Leute besuchten die Veranstaltung aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ein Teilnehmer war im Auftrag seiner Wohnsiedlung anwesend. Die 33 Eigentumswohnungen, die zurzeit mit Gas beheizt werden, sollen bald auf erneuerbare Energie umgerüstet werden. «Wir überlegen uns, eine zentrale Pelletheizung zu installieren. Ich bin gespannt, was dazu heute erzählt wird», sagte der Stockwerkeigentümer. Und wieder ein anderer Besucher war aus beruflichem Interesse gekommen: «Ich kümmere mich um mehrere Kirchengebäude, deren 40-jährige Elektroheizungen bald ersetzt werden. Bei einer dieser Kirchen wird nun überlegt, auf eine Wärmepumpe zu wechseln.» Die Sanierung sei notwendig, allerdings auch teuer und nicht ganz unkompliziert.
Erneuerbare Energie ist über die Lebensdauer betrachtet kostengünstiger
«Es ist sicher nicht teurer, mit erneuerbaren Energien zu heizen als mit fossilen Energien», hielt Jürg Rohrer, Präsident von Energieallianz Linth und Professor für erneuerbare Energien an der ZHAW Wädenswil, gleich zu Beginn des Anlasses fest. Die Entwicklung der Gas- und Ölpreise sowohl in jüngster Vergangenheit als auch über mehrere Jahre gesehen zeige, dass Heizen mit erneuerbarer Energie kostengünstiger ist. Zudem betonte Rohrer, dass man mit dem Heizungsersatz nicht warten soll, bis die Heizung kaputt geht: «Meist ist es für die Umwelt wie auch für das Portemonnaie sinnvoller, die Heizung bereits vor Ablauf der Lebenszeit zu ersetzen.»
Energieplanung beschäftigt die Gemeinde
Anschliessend erläuterte Christoph Zwicky, Fachstellenleiter der Abteilung Umwelt und Energie der Gemeinde Glarus, dem Publikum, welche Herausforderungen das neue Energiegesetz für die Gemeinde darstellt: «Erneuerbar heizen Ja oder Nein ist keine Frage mehr. Aber das ‘Wie’ beschäftigt uns.» Es sei eine gute Energieplanung nötig, die zurzeit erarbeitet wird. Das Projekt, die gesamte Gemeinde auf erneuerbare Energie umzustellen, habe sich dabei als umfassender herausgestellt als ursprünglich gedacht. «Wir gingen von einer kleinen Anpassung aus. Doch die Umstellung eines so grossen Gasgebiets auf erneuerbare Energie braucht seine Zeit», sagte Zwicky.
Erste Einschätzung bei Impulsberatung
Danach stellte der Energieberater Ruedi Giezendanner das Programm «erneuerbar heizen» vor. Dabei machte er auf die vom Bund geförderte kostenlose Impulsberatung «erneuerbar heizen» aufmerksam. «Bedingung für die kostenlose Beratung ist insbesondere, dass die Heizung mindestens zehn Jahre alt ist», sagte er. Bei dieser Beratung wird vor Ort beurteilt, welches Heizsystem für den Ersatz der bisherigen Heizung am sinnvollsten ist. Weiter stellte Giezendanner die Vor- und Nachteile diverser Systeme wie Wärmepumpen, Holzheizungen, Fernwärmenetze und Solaranlagen vor.
Dabei präsentierte er nicht nur anschauliche Beispiele und Kostenvergleiche, sondern er ging auch auf regionale Gegebenheiten ein. So erklärte er beispielsweise, dass Erdsonden-Wärmepumpen im Kanton Glarus nur selten eine Option sind, da Erdsondenbohrungen nur an wenigen Orten erlaubt sind. Aber auch hier gäbe es sinnvolle Alternativen. Zum Abschluss der Veranstaltung führte Matthias Rhyner, Projektleiter Fernwärme der Technischen Betriebe Glarus, aus, an welchen Orten Fernwärmenetze verfügbar sind.
Wollen auch Sie Ihre Öl-, Gas- oder Elektrodirektheizung durch ein Heizsystem, das mit erneuerbarer Energie betrieben wird, ersetzen? Die Impulsberaterinnen und Impulsberater von «erneuerbar heizen» zeigen Ihnen im Rahmen einer kostenlosen Beratung auf, welches System sich für Ihr Gebäude am besten eignet.sich für die Förderung anzumelden.