07.01.2022
Einfamilienhaus

«Man ist nie zu alt, um seine Heizung zu ersetzen»

Peter Müdespacher betätigt seine Wärmepumpe.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

 

  • Doppeleinfamilienhaus (Baujahr 1977, je 250m2 Energiebezugsfläche, ganzflächig Bodenheizung)
  • Einbau einer Erdsonden-Wärmepumpe 2018 (Bohrung 240m)
  • Heizleistung: 10.31 kW
  • Investitionssumme: rund 60’000 CHF
  • Erhaltende Fördergelder Gemeinde: rund 3’000 CHF
  • Steuereinsparung über 2 Steuerperioden: 11’000 CHF
  • Finanzielle Einsparungen pro Jahr rund 2’400 CHF

Peter Müdespacher lebt in einem Doppeleinfamilienhaus in Dietikon. 2018 hat er seine Ölheizung durch eine Erdsonden-Wärmepumpe ersetzt. Der 89-Jährige ist vom Resultat begeistert. Der Heizungsersatz ist reibungslos verlaufen und er merkt die Einsparungen bei den Energiekosten im Betrieb deutlich.

Er restauriert Kunstwerke von berühmten Malern und mit viel Hingabe leitet er Studienfahrten zu abgelegenen Orten sowie Restaurierungsarbeiten an alten Gebäuden in der ganzen Schweiz. Er hat ein Herz für die Musik, für die Welt, vor allem aber für Menschen. Peter Müdespacher ist vielseitig interessiert und so erstaunt es kaum, dass der ehemalige Werklehrer und Volkshochschulpräsident gleich nach der Pensionierung wieder die Schulbank drückte und Geologie studierte, um seine Leidenschaft für das Veranstalten von Exkursionen zu diesem Thema bis heute fortzusetzen – mit bald 90 Jahren, versteht sich. Ebenso wenig wundert es, dass er bereits 1972 bei der Planung gründlich darüber nachgedacht hat, wo und wie er mit seiner Anne Marie das Haus in Dietikon fünf Jahre später bauen wird.

Energetische Planung des Gebäudes ist wichtig

Woher er diesen Sinn für langfristige Planung hat? «Von meinem Vater, der hatte auch immer seinen eigenen Kopf und bereits 1938 entgegen der gängigen Meinung einen modernen Plattenbau realisiert», gibt er schmunzelnd zu verstehen. Wie die meisten Eigenheimbesitzer baute Müdespacher damals zwar noch eine Ölheizung ein. Bei der Wärmedämmung setzte er hingegen schon damals auf spezielle Kalksand-Bausteine mit Aussenisolation anstelle von Backsteinen und auch bei den Fenstern war nur die beste Variante gut genug: «Viele haben bei der Planung damals gesagt, „die spinnen doch. Die amortisieren die Kosten dieser Isolationen nie!“».

«Die Beratung war sehr gut. Jedes Detail stimmte, auch sämtliche Berechnungen.»

Die Suezkrise hat jedoch die Ölpreise explodieren lassen und so zahlte sich die Isolation bereits aus. Von dieser Weitsicht, zum Beispiel mit dem ganzflächigen Einbau einer Bodenheizung, profitiert er noch heute: «Die neue Erdsonden-Wärmepumpe liefert dank der Bodenheizung im ganzen Haus 22 Grad, das ist perfekt.»

Immer wieder Probleme mit der Ölheizung

Mehrmals hatte es Probleme mit der alten Ölheizung gegeben und der Ersatz war absehbar. Zuerst wechselten die Installateure den Brenner aus und etwas später hätte der Heizkessel ersetzt werden müssen. Dank seiner Kenntnisse in der Geologie wusste Müdespacher, dass die Voraussetzungen für eine Erdsonden-Heizung ideal waren. Weil es sich bei der Liegenschaft um ein Doppeleinfamilienhaus mit zentraler Heizung für beide Häuser handelt, suchte er das Gespräch mit seinem Nachbar: «Ich sagte: Heinz, es ist an der Zeit, machen wir etwas Richtiges.» Sein alter Freund musste nicht überzeugt werden und so liessen sie sich 2018 von einem Energieversorger beraten. Energetisch wurden die beiden Häuser getrennt. Jedes erhielt eine eigene identische Erdsonden-Wärmepumpe mit Heizungs- und Kühlungsfunktion.

«Viele haben bei der Planung damals gesagt, „die spinnen doch. Die amortisieren die Kosten dieser Isolationen nie!“»

Heizungsersatz ist eine Erfolgsgeschichte

Der Heizungsersatz war gemäss Peter Müdespacher eine einzige Erfolgsgeschichte: «Die Beratung war sehr gut. Jedes Detail stimmte, auch sämtliche Berechnungen.» Von der Planung und Umsetzung durch die Installateure bis zur Abnahme durch den Hersteller sei alles reibungslos verlaufen. «Die Fachleute haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Es gab weder Verzögerungen noch eine Abweichung bei den Kosten, auch wenn die Aufwände für die Leitungen etwas höher ausgefallen sind», erzählt der 89-Jährige begeistert. Die Wärmepumpe heize und kühle einwandfrei. Man höre sie kaum und überdies falle nur eine Kontrolle alle zwei Jahre an, anstatt der bisherigen jährlichen Kontrollen.

Signifikante Senkung der Energiekosten

Obwohl die Installateure zwei Tage lang 240 Meter weit in die Erde bohren mussten, so ist von diesen Arbeiten überhaupt nichts mehr zu sehen – der Garten erstrahlt in alter Frische. In Sachen Kosten zieht Müdespacher ebenfalls eine sehr positive Bilanz: «Erstens haben wir durch den Heizungsersatz den Wert unserer Liegenschaft merklich gesteigert. Zweitens sparen wir pro Jahr mehr als 2’000 Franken an Energiekosten für den Betrieb ein. Und drittens ist der Ersatz zahlbar, wenn man bedenkt, welche Fördergelder und steuerliche Einsparungen wir dafür erhalten haben.» Die Frage, weshalb er sich im fortgeschrittenen Alter zu diesem Schritt entschlossen hat, beantwortet er bestimmt: «Bleiben wir bei Ölheizungen, erreichen wir die Klimaziele nie. Man ist nie zu alt, die Heizung zu ersetzen, und bei all den Vorteilen der erneuerbaren Heizsysteme ist das Alter nur eine Ausrede».

Das Einfamilienhaus mit Garten in Dietikon.

Heizraum mit einer Wärmepumpe und einem Warmwasser-Boiler.

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