
Christian Trachsel, Eigentümer eines 2003 erbauten Reihenhauses in Marin, ist davon überzeugt, dass die Gesellschaft auf fossile Brennstoffe verzichten muss. Fast zwanzig Jahre lang hat er sein Haus mit Gas geheizt und es gab keinen dringenden Grund, dies zu ändern, denn die Isolierung war gut und der Verbrauch angemessen. Aber die jüngsten Krisen – Pandemie, Krieg in der Ukraine, Naturkatastrophen im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung – haben ihn zum Umdenken bewegt. Zudem hat er 2021 Photovoltaikmodule auf seinem Dach installiert, die künftig auch dazu beitragen können, eine Wärmepumpe mit eigenem Solarstrom zu betreiben.
2022 wandte sich Christian Trachsel an Jérémy Dupuy, um eine Impulsberatung «erneuerbar heizen» durchführen zu lassen. «Ich hatte schon einmal an eine Wärmepumpe gedacht, wobei ich mir auch eine Holzheizung vorstellen konnte. Die Meinung eines externen Experten war mir wichtig», erzählt Christian Trachsel. Nach einer umfassenden Analyse empfiehlt Jérémy Dupuy eine Erdwärmepumpe. «Das Haus war ideal: gut isoliert, mit einer Fussbodenheizung ausgestattet und bereits an eine Photovoltaikanlage angeschlossen», erklärt der Fachberater.
Durch den Einsatz einer Erdwärmepumpe können die CO₂-Emissionen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich reduziert werden. Darüber hinaus sorgt sie für eine zuverlässige und stabile Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser. Zusammen mit der Photovoltaikanlage kann die energetische Autonomie des Hauses erhöht werden und es sind gleichzeitig finanzielle Einsparungen möglich.


Keine selbstverständliche Entscheidung
Die Entscheidung war jedoch nicht selbstverständlich. «In der Region Neuenburg sind Bohrungen für eine Erdwärmesonde am Seeufer kaum möglich», erklärt Trachsel. «Ein paar hundert Meter weiter wäre dies aus geologischen Gründen nicht möglich gewesen. Ich habe das Glück, in einem Bereich zu leben, in dem Bohrungen bis zu einer Tiefe von 120 Metern erlaubt sind». Die vorhandenen Möglichkeiten und die ganzjährige Stabilität einer geothermischen Energieversorgung haben ihn überzeugt und er gibt grünes Licht für das Projekt. Die Arbeiten nehmen schnell Fahrt auf: innert zwei Monaten liegt die Bohrgenehmigung vor; die Inbetriebnahme erfolgt im August 2023.

Mit Engagement seine Nachbarn motivieren
Die Geschichte hätte hier zu Ende sein können. Doch Christian Trachsel, ehemaliger Verantwortlicher für Energiefragen der Stadt Neuenburg, suchte das Gespräch mit seinen Nachbarn. Das Quartier besteht aus zehn identischen Häusern. «Ich habe ihnen von meinem Projekt erzählt und sie gebeten, auch einmal darüber nachzudenken.» Vertrauen spielt dabei eine grosse Rolle: Ein Nachbar entscheidet sofort, mitzumachen. Die Bohrarbeiten werden an beiden Häusern parallel durchgeführt, was die Kosten entsprechend reduziert. Ein paar Monate später entscheidet sich ein weiteres Haus in der Nachbarschaft ebenfalls für diese Lösung und lässt die Arbeiten durchführen. «Es ist fantastisch, dass ein Eigentümer seine Nachbarschaft so motivieren kann», unterstreicht Jérémy Dupuy. «Wir haben einen echten Schneeballeffekt erlebt.»
Überzeugende Ergebnisse
Ein Jahr später sprechen die Ergebnisse für sich. Die Wärmepumpe hat in der Heizsaison 2024/25 lediglich 2 100 kWh verbraucht. Im Vergleich dazu waren es mit der Gasheizung etwas mehr als 10 000 kWh. «Mit der Wärmepumpe und der selbst produzierten Solarenergie habe ich in einem Jahr rund 2 000 Franken eingespart», freut sich Christian Trachsel. Und auch eine komfortable Nutzung kommt durch den geräuscharmen Betrieb, die einfache Handhabung und präzise Einstellungen nicht zu kurz. «Ich überprüfe jede Woche meinen Zähler und die Ergebnisse sind besser, als ich gedacht hätte.»

Eine Vision wird Realität
Das Projekt war nur der Auftakt für weitere Ideen, denn Christian Trachsel hat bereits neue Pläne: Er möchte ein Elektroauto mit einer bidirektionalen Ladestation, damit dessen Batterie auch als Stromspeicher für das Haus dienen kann. «So kann die Solaranlage auf meinem Dach einen wesentlichen Teil meines Strombedarf für Haushalt, Heizung und Mobilität decken!» Für ihn ist dies eine Möglichkeit, einen unmittelbaren und konkreten Beitrag zur Energiewende zu leisten.

«Die Impulsberatung erneuerbar heizen hat mir geholfen, die richtige Lösung am richtigen Ort zu finden. Und dass meine Nachbarn mitgemacht haben, zeigt mir, dass sie meine Überzeugung für eine nachhaltige Energienutzung gespürt haben.»
Die Impulsberatung «erneuerbar heizen» bietet einen idealen ersten Impuls, wenn es um den Austausch einer Heizung geht. Ist die Wärmeerzeugungsanlage älter als 10 Jahre und dient sie als Hauptheizung für die Raumwärme, kann die Impulsberatung kostenlos beansprucht werden. Die Beraterinnen und Berater zeigen Ihnen auf, welche Heizsysteme bei Ihrer Liegenschaft infrage kommen. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin.